Eigene Silikonform für Schokolade gießen und mit Schokolade füllen, Teil 2

    Schokoladengitarren

    Schokoladengitarren

    In Teil 1 der Serie wurde gezeigt, wie man aus Silikon eine eigene, individuelle Schokoladenform gießen und damit praktisch jedes beliebige Objekt abformen kann. In diesem Teil zwei wird nun gezeigt, wie man die selbst hergestellte Form nun mit Schokolade füllt und damit eine detailgetreue Kopie des Originals aus Schokolade herstellen kann. Je nach Detailreichtum des Originals und den eigenen Ansprüchen an Originaltreue kann das Gießen der Kopie aus Schokolade etwas zeitaufwändig und knifflig sein, wer aber schon etwas Erfahrung im Umgang mit flüssiger Schokolade hat, für den dürfte das Herstellen von Schokoladenfiguren aus einer selbst gegossenen Silikonform kein allzu großes Problem sein.

    Für alle anderen gilt: Übung macht den Meister :-)

    Vorbereitungen

    Bevor die Silikonform mit Schokolade gefüllt werden kann, muss diese vollständig ausgehärtet und sauber sein. Ganz neue Silikonformen müssen daher zuerst gründlich mit Spülmittel gewaschen und dann mit klarem Wasser ausgespült und gut ausgetrocknet werden. Bei bereits gebrauchten Formen reicht es meistens, wenn man sie mit einem sauberen Küchentuch oder einem Wattepad ausreibt.Bevor man beginnt, sol

    Benötigte Materialien

    Silikonform und Modellierwerkzeug

    Silikonform und Modellierwerkzeug

    Natürlich braucht man zur Herstellung eines Schokoladenmodells ausreichend Schokolade. Je nachdem, of das Modell ein- oder mehrfarbig sein soll, benötigt man also Weiße Kuvertüre, Vollmilchkuvertüre und Zartbitterkuvertüre. Wenn es bunt werden soll benötigt man außerdem noch fettlösliche Lebensmittelfarben, mit denen man die weiße Schokolade einfärben kann.

    Für Filigranarbeiten wie das Aufbringen von kleinsten Schokoladentupfern, zum Ziehen von dünnen Linien oder zum Anbringen von Mustern und Strukturen empfiehlt sich außerdem ein Set mit Modellierwerkzeugen mit Spitzen und Enden von unterschiedlicher Art, Form und Größe. Diese helfen nicht nur beim Gießen und Dekorieren von Schokolademodellen, sondern auch beim Bearbeiten von Fondant und Marzipan, beim Dekorieren von Kuchen und Torten und bei vielen andern Dekorationsarbeiten.

    Von unten nach oben

    Feine Details werden mit Hilfe des Modellierwerkzeugs ausgearbeitet

    Feine Details werden mit Hilfe des Modellierwerkzeugs ausgearbeitet

    Bevor man beginnt, sollte man bereits eine grobe Vorstellung davon haben, wie die Schokoladneform später einmal aussehen soll. Welche Schokolade soll wo sein? Wo soll die weiße, Vollmilch- oder dunkle Schokolade hin? Wie viel der einzelnen Sorten benötige ich? Muss ich die weiße Schokolade mit Lebensmittelfarbe einfärben und wenn ja: Wie viel benötige ich von der farbigen Schokolade?

    Die benötigte Schokoladen sollten dann in der benötigten Menge vorbereitet und bereitgestellt werden, so dass ein einigermaßen zügiges Arbeiten möglich ist. Beim Ausgießen und Füllen der Form ist es nämlich wünschenswert, dass eine untere Schicht Schokolade noch einigermaßen flüssig ist, wenn man eine weitere Schicht mit anderer Schicht Schokolade darüber gibt. So können sich die beiden Sorten besser verbinden und die fertige Form hält später besser zusammen.

    Von unten nach oben arbeiten

    Von unten nach oben arbeiten

    Die Schokolade wird dann, in der Reihenfolge, wie man sie braucht, temperiert und ggf. eingefärbt. Die Form wird von unten nach oben gefüllt, d.h. die untersten Schichten (die dann beim fertigen Schokoladenmodell natürlich oben sind) werden zuerst mit Schokolade gefüllt. Bei kleinen Flächen wie Knöpfen, Linien, Speichen, Räder, Augen usw. nimmt man hier am besten ein Modellierwerkzeug mit einer feinen Spitze zu Hilfe, große Flächen kann man einfach mit der gut temperierten Kuvertüre ausgießen. Gibt es Übergänge zwischen verschiedenfarbigen Schokoladen (wie im Beispiel zwischen dem Gitarrenhals und dem Korpus) so ist natürlich darauf zu achten, dass die eine Schokolade nicht in die Fläche der anderen hineinfließt. Das ist zum Glück einigermaßen einfach, da Schokolade auch im temperierten Zustand ja eher dickflüssig ist.

    Die Form Schicht um Schicht füllen, größere Flächen können gegossen werden

    Die Form Schicht um Schicht füllen, größere Flächen können gegossen werden

    Die Form wird nun Schicht um Schicht bzw. Schokolade um Schokolade nach und nach gefüllt. Bei größeren, gegossenen Flächen empfiehlt es sich, die Form mehrmals vorsichtig auf die Arbeitsfläche zu klopfen, damit die evtl. vorhandenen Luftbläschen in der Schokolade nach oben steigen können. Hier muss man jedoch sehr vorsichtig vorgehen, da die Gefahr besteht, dass die einzelnen flüssigen Schokoladensorten und -farben ineinander verlaufen und im fertigen Schokoladenmodell ein unschönes Gesamtbild geben.

    Auf saubere Übergänge achten

    Auf saubere Übergänge achten

    Ist die letzte Schicht Schokolade aufgetragen bzw. die letzte Fläche gefüllt, sollte die Form noch einmal ganz vorsichtig auf die Arbeitsplatte geklopft werden, damit auch die letzten Luftbläschen aus der Schokolade nach oben steigen können. Auch hier ist noch einmal mit äußerster Vorsicht vorzugehen, damit die einzelnen Schichten sich nicht miteinander vermischen und Übergänge zwischen einzelnen Schokoladensorten und -farben nicht verlaufen.

    Dann muss die Schokolade in der Form fest werden. Dazu stellt man die Form am besten in den Kühlschrank. Große Formen mit viel Schokolade benötigen zum fest werden einige Stunden. Wer ganz sicher gehen will belässt die Form also am besten über Nacht im Kühlschrank, so dass die Schokolade auch wirklich durch und durch fest wird.

    Nach dem Erstarren sollte sich das fertige Modell ganz leicht aus der Form lösen lassen, indem man die flexible Silikonform an den Rändern des Modells ein wenig nach außen biegt.

    Detailgetreue Kopie aus Schokolade

    Detailgetreue Kopie aus Schokolade

    Original und Kopie

    Original und Kopie

    Hat alles geklappt hat man jetzt eine detailgetreue Kopie des Originals aus Schokolade in der Hand, fertig zum Vernaschen!

     

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert