Erich Hamann
Erich Hamann ist eine traditionsreiche Schokoladenmanufaktur aus Berlin, die sich nun schon in der dritten Generation im Familienbesitz befindet. Der Firmensitz von Erich Hamann befindet sich außerdem bereits seit dem Jahr 1928 ohne Unterbrechung in der Brandenburgischen Straße 17 im Berliner Bezirk Wilmersdorf. Dort werden die Schokoladen von Erich Hamann – allen voran die „Extrabitter“ mit 77 % Kakaoanteil und die „Borkenschokolade“ – nach wie vor in der selben Verpackung verkauft, in der sie auch schon in den 1950er Jahren verkauft wurden.
Gegründet wurde die Schokoladenmanufaktur von Erich Hamann. Dieser wurde 1880 als Sohn eines Sohn eines Reeders und Kapitäns im ostpreußischen Memel (Heute Litauen) geboren. Hamann erlernte das Konditorenhandwerk, immer mit dem Ziel, sich einmal selbständig zu machen. Im Jahr 1912 eröffnete Hamann mit seinem angesparten Geld und ohne Fremdkapital in der Kurfürstenstraße in Berlin die nach ihm benannte Schokoladenmanufaktur. Zu seinen ersten Kunden zählten die Schüler der Privatschulen, von denen es damals in der Kurfürstenstraße einige gab. Diese blieben Erich Haman auch als Erwachsene (und später auch deren Kinder und Kindeskinder) treu, auch als er sein Geschäft schon längst verlegt hatte.
Erich Hamann spezialisierte sich sehr schnell auf Zartbitterschokolade, deren 77 prozentige Variante er als „Edelbitter“ bezeichnete und die auch heute noch nach Originalrezept hergestellt wird. Bald nannte sich sein Geschäft „Erich Hamann, Bittere Schokoladen Berlin“. Zwischen 1924 und 1935 eröffnete Hamann sieben weitere Fillialen in Berlin, darunter Geschäfte in der Leipziger Strasse, Unter den Linden, am Roseneck und in der Potsdamer Straße Im Jahr 1928 zog Erich Hamann in ein Haus im Bauhaus-Stil mit Fabrik im oberen Stockwerk und einem Laden im Erdgeschoss in der Brandenburgischen Straße 17, in dem auch heute noch die Schokoladenmanufaktur Erich Hamann beheimatet ist und das auch heute noch originalgetreu erhalten geblieben ist.
Der Krieg verschonte auch die Schokoladenmanufaktur Erich Hamann nicht. Ohne Nachschub an Rohstoffen, ohne Mitarbeiter und ausgebombt musste das Geschäft schließen, was dem Firmengründer schwer zu schaffen machte. 1949 verstarb Erich Hamann nach schwerer Krankheit. Die Geschäfte übernahm seine Frau Anna, die zusammen mit einigen Mitarbeiter das Geschäft aus den Trümmern wieder aufbaute und wieder erfolgreich machte. Anna Hamann führte das Geschäft bis 1960, ehe sie es ihrem Sohn Gerhard Hamann und dessen Frau Ingrid übergab. Anna Hamann verstarb 1964. Heute wird die Erich Hamann Schokoladenmanufaktur von Gerhard und Ingrid Hamann sowie deren Sohn Andreas geführt.
Das Ladengeschäft von Erich Hamann in der Brandenburgischen Straße ist noch weitgehend original so eingerichtet, wie es bei der Gründung in den späten 1920er Jahren eingerichtet wurde. Auch das Design der Verpackung der Schokoladen ist noch immer im Stil der Wirtschaftswunderzeit gehalten und wurde seit den 1950er Jahren quasi nicht verändert.
Erich Hamann ist vor allem berühmt für seine „Extrabitter“-Schokoladen mit einem Kakaoanteil von 77%. Daneben sind „Bitter“- mit 70% und „Zartbitter“-Schokoladen mit 50% sowie Vollmilch mit 40% Kakaoanteil im Angebot. Ebenfalls berühmt ist die „Borkenschokolade“ von Hamann, eine Spezialität aus gewalzter, gestauchter und geschnittener Schokolade, die im Aussehen an die Borke eines Baumes erinnert.
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