Jacques Genin

    Jacques Genin gilt als einer der besten Chocolatiers Frankreichs und das, obwohl er gar kein gelernter Chocolatier ist, sondern sich sein Handwerk selbst beigebracht hat. Auch sonst ist bei dem selbst ernannten „Rebellen“ vieles anders als bei seinen Kollegen.

    Jacques Genin wuchs als eines von neun Kindern in den Vogesen im Osten von Frankreich auf. Da seine Eltern beide schwer alkoholkrank waren, riss Genin mit 12 Jahren von zuhause aus. Um sich über Wasser zu halten, arbeitete Genin mehrere Jahre in einem Schlachthaus. Nach seinem Wehrdienst zog Genin nach Paris und arbeitete dort zunächst als Gläserspüler in einer Bar. Mit 28 Jahren nahm Genin einen Kredit auf und eröffnete sein erstes Restaurant, dem bald darauf ein zweites folgte. Doch schon 5 Jahre später, mit mittlerweile 33 Jahren, verkaufte Genin 1991 seine Restaurants wieder und nahm eine Stelle als Chef-Patissier im berühmten La Maison du Chocolat in Paris an. 1996 machte sich Jacques Genin mit einer kleinen Schokoladenmanufaktur im 15. Pariser Arrondissement selbständig. Er verkaufte seine Kreationen ausschließlich an Hotels und Restaurants und innerhalb kürzester Zeit wuchs seine Klientel auf über 200 der besten Hotels und Restaurants in Paris an, darunter so berühmte Häuser wie das Crillon, das Plaza Athénée und das Le Meurice. Außerhalb der Gastronomie war Genin jedoch praktisch unbekannt, da er seine Kreationen nicht an Endverbraucher und Privatkunden verkaufte.

    Erst im Jahr 2008 eröffnete Jacques Genin seinen ersten Laden für Endverbraucher, das “ La Chocolaterie de Jacques Genin“ im noblen Pariser Stadteil Marais. In einer 400m² großen Boutique in einem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert können nun auch Privatpersonen die Kreationen von Jacques Genin kaufen.

    Jacques Genin bezeichnet sich selbst als „Rebell“. Nicht nur, weil er keine klassische Konditorenlehre genossen hat wie die meisten seiner Kollegen, sondern auch, weil er sich nicht als Maitre-Chocolatier sieht. Jacques Genin sieht sich als Gießer, der zufälligerweise mit Schokolade arbeitet, denn genau das sei, was er tue: Dinge schmelzen und daraus neue Dinge erschaffen. Trotz seines ungewöhnlichen Werdegangs und trotz seiner abweichenden Berufsauffassung wurde Jacques Genin vom „Club des Croqueurs de Chocolat“, einem erlesenen Club von Schokoladengourmets, dem maximal 150 Mitglieder angehören können, im Jahr 2010 zu einem der 10 besten Chocolatiers Frankreichs ernannt.

    Jacques Genin gilt als Frischefanatiker. Die Produkte, die tagsüber in seinem Ladengeschäft verkauft werden, werden in der Nacht in der Küche oberhalb des Ladens hergestellt. So stellt Genin sicher, dass seine Kreationen jeweils nur ein paar Stunden alt sind. Es werden nur frischeste Zutaten allerbester Qualität verwendet. Künstliche Aromastoffe, Farb- und Konservierungsstoffe verwendet Genin nicht.

    Jacques Genin stellt neben feinster Schokoladen- und Pralinenkreationen auch klassische französische Patisserieprodukte wie Petit Fours, Eclairs und Macarons her. Ganz besonders berühmt ist Genin für seine Karamellbonbons, die er in rund 20 verschiedenen Geschmacksrichtungen von Mango-Passionsfrucht über Tonkabohne bis hin zu Haselnuss. Ein Kilo dieser erlesenen Karamellen beträgt rund 100 Euro. also etwa 1 Euro pro Stück

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