Scharffen Berger

    Scharffen Berger ist ein Chocolatier aus Berkeley in Kalifornien, USA. Scharffen Berger wurde 1997 von dem Arzt Robert Steinberg und seinem ehemaligen Patienten und Nachbarn John Scharffenberger, einem Winzer und Geschäftsmann, gegründet. Erklärtes Ziel der beiden war, die beste Schokolade der Welt zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen nahmen Steinberg und Scharffenberger sämtliche Verarbeitungsschritte vom Rösten der Kakaobohnen bis hin zum Conchieren in die eigene Hand. Scharffen Berger ist der erste Chocolatier in den USA seit über 50 Jahren, der den gesamten „Bean to Bar“-Prozess in Eigenregie durchführt. Steinberg und Scharffenberger nannten ihr neu gegründetes Unternehmen „Scharffen Berger Chocolate Maker“, da der Name „Scharffenberger“ bereits eine bekannte Marke im Weingeschäft in Kalifornien und den USA war.

    Scharffen Berger verdankt seine Gründung einem traurigen Anlass: Im Jahr 1989 wurde bei Robert Steinberg Krebs diagnostiziert und man gab ihm nur noch eine 50 prozentige Chance, dass er die nächsten 10 Jahre überleben würde. Steinberg krempelte nach der Diagnose sein Leben komplett um; er verkaufte seine Praxis und machte sich auf die Suche nach einem neuen Lebensinhalt. Nachdem er ein Rezeptbuch für Schokolade durchgelesen hatte, beschloss er, sich sein restliches Leben der Schokolade zu widmen. Er schrieb einen Brief an Bernachon in Lyon und bewarb sich um eine Pratikantenstelle, die er auch prompt bekam. Nach seinem nur zwei Wochen dauernden Praktikum in Frankreich traf er zuhause auf seinen ehemaligen Patienten und Nachbarn John Scharffenberger, der gerade ebenfalls dabei war, sein Weingeschäft zu verkaufen. Nachdem Scharffenberger ein Stück französische Schokolade gekostet hatte, waren sich beide schnell einig, in Zukunft zusammen Schokolade herstellen zu wollen.

    Die ersten Versuche führten Steinberg und Scharffenberger in Steinbergs Küche durch, indem sie über 30 verschiedene Kakaosorten mit Haushaltsgeräten wie einer Kaffeemühle, einem Mörser und Stößel und einem Haartrockner (Um die Schokolade flüssig zu halten) bearbeiteten. 1997 waren ihre Versuche so weit vorangeschritten, dass sie in einer kleinen Fabrik in San Francisco mit gebrauchten deutschen Maschinen aus Criollo Kakao und Vanilleschoten aus Tahiti ihre erste Schokolade herstellen und verkaufen konnten. Innerhalb von vier Jahren konnte Scharffen Berger in eine historischen Industriekomplex in Berkeley, Kalifornien ziehen, wo sich auch heute noch die Produktion von Scharffen Berger Chocolate Maker befindet.

    2005 wurde Scharffen Berger vom Hershey-Konzern aufgekauft, stellt aber weiterhin edle Schokoladen, Pralinen und andere Süßwaren her. John Steinberg starb 2008 im Alter von 61 Jahren, er lebte also 10 Jahre länger, als ihm die Ärzte prognostiziert haben.

    Scharffen Berger ist mitverantwortlich dafür, dass das Verständnis für Schokolade in den USA in den letzten Jahren deutlich gewachsen ist und man auch in den USA Schokolade nicht nur als Süßigkeit, sondern edle Schokolade als Delikatesse ansieht, die man ähnlich wie guten Wein, guten Cognac oder guten Whisky genießen kann und die je nach Herkunft und Zusammenstellung völlig unterschiedlich sein kann. Scharffen Berger waren auch die ersten auf dem US-amerikanischen Markt, die den Kakaoanteil ihrer Schokoladen prominent auf der Verpackung ausstellten und als Qualitätsmerkmal und Verkaufsargument verwendeten.

    Scharffen Berger gilt als einer der besten Chocolatiers der USA und hat auch Fans und Anhänger außerhalb der USA. Zu den bekanntesten Scharffen Berger-Fans zählt Camilla, die Frau von Prinz Charles. Sie lässt sich regelmäßig Scharffen Berger-Schokolade nach England schicken, nachdem sie diese bei einem Besuch in den USA gekostet hatte.

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